Besuch von Zero Waste Switzerland mit Baby im unverpackt Birseck

Es freut uns sehr, dass Michelle Sandmeier, ehemalige Vizepräsidentin des Vereins Zero Waste Switzerland, zu einem Besuch zu uns kam. Wie auf dem Foto ersichtlich, mit ihrem ersten Nachwuchs.

Sie selbst füllt jedes Jahr nur viereinhalb 17-Liter-Säcke mit Abfall und schaut der Zero Waste-Bewegung positiv entgegen.

Seit Jahren engagiert sie sich für einen Lebensstil ohne Haushaltsmüll, gegen Foodwaste sowie für erneuerbare Energien. Für Michelle Sandmeier ist klar, dass die Welt Aufklärungsarbeit und Fachwissen braucht und natürlich auch die praktische Seite, so wie es unverpackt Läden umsetzen.

Wir scheinen im unverpackt Birseck alles «richtig» gemacht zu haben: Michelle ist begeistert von unserem grossen Sortiment! Was ihr sofort aufgefallen ist, sind unsere Spezialitäten wie Blätterteig, Kuchenteig, Tofu, Rohmilch, Quark und Joghurt. Das sind alles Produkte, die nicht alle unverpackt Läden anbieten können, ja Teig ohne Verpackung gibt es möglicherweise nur bei uns.

Michelle kennt die Herausforderung, für jedes Lebensmittel eine unverpackte Variante zu finden. Sie ist aber auch der Meinung, dass wir eigentlich mit den gängigsten Grundnahrungsmitteln auskommen könnten. Alles andere ist für sie Luxus, der zur Gewohnheit geworden ist.

Und auf meine Frage zu ihrem Nachwuchs: Ist es heute noch zu verantworten, Kinder in die Welt zu setzen? Auf eine Erde, die stirbt? (Auch ich habe 2 Kinder)

Michelle sagt: « Lange habe ich mich mit dieser Frage auseinandergesetzt. Ich finde das sind zwei verschiedene Fragen. Die eine lautet: Will ich meinem Kind eine solch bedrohliche Zukunft antun? Natürlich möchte ich das nicht, aber ich weiss gar nicht, wie die Zukunft meines Kindes aussehen wird. Jede Generation hat ihre Hürden zu meistern, denken wir an die Weltkriege. Es liegt nicht in meiner Macht, über das Lohnen und nicht Lohnen der zukünftigen Generationen zu urteilen.

Und die zweite Frage lautet, will ich die Erde mit noch mehr Menschen belasten? Würden alle Leute, welche einen Zero Waste-Lebensstil führen, auf Nachwuchs verzichten, so würden diese Denkweise und diese Erziehung kaum in grossem Ausmass weiterführend wirken. Vielleicht sind es ja einmal genau unsere Kinder, welche realisiert haben, wie wir alle zusammen auf dem Planeten Erde mit unseren Ressourcen auskommen können.»

Lea Borrero im Gespräch mit Michelle Sandmeier

Gerne möchten wir noch auf die Aussage einer Studie von Zero Waste hinweisen:

Studie: Hilft Plastik Lebensmittelverschwendung zu vermeiden?

„Plastikverpackungen helfen, Lebensmittel länger frisch zu halten. Sie sind deswegen wichtig, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.“ Mit diesem Argument begründen Detailhändler und Produzenten ihre Vorliebe für Plastikverpackungen. Eine Studie von Zero Waste Europe und Friends of the Earth Europe zeigt jetzt aber: So einfach ist das nicht.

In der EU ist die Menge an Foodwaste gemeinsam mit den Plastikverpackungen angestiegen – beides um rund 50 Prozent im Zeitraum von 2004 bis 2014. Und nicht nur das: In einigen Fällen führt die Plastikverpackung sogar zu mehr verschwendeten Lebensmitteln.

Den ganzen Text könnt ihr Lesen unter: https://zerowasteswitzerland.ch/de/2018/05/29/studie-hilft-plastik-lebensmittelverschwendung-zu-vermeiden/